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Über uns:


Das Krisenspiel ist ein von Student*innen des FB Politische Wissenschaft (Otto-Suhr-Institut) getragenes Projekt, das die Idee trägt, ein politisches Planspiel als soziales Ereignis an unserem Fachbereich und für Studenten aller Fachrichtungen zu etablieren. "das krisenspiel" wurde aufgrund der Erfahrungen mit verschiedenen Modellen im Rahmen des Programms für studentischen Projekttutorien (unterstützt durch eine Tutorenestelle) 1994/1995 konzipiert und seither weiterentwickelt. Es war zugleich das erste Projekttutorium das über das 1994 eröffnete WWW beworben wurde.

Das Projekt versteht sich nicht als klassische Lehrveranstaltung. Vorausgesetzt wird vielmehr, dass durch intensive und vor allem unkonventionelle Beschäftigung ein Themenbereich umfassender zu vermitteln ist als in herkömmlichen Seminaren, in denen sich der Lerneffekt zumeist auf das stark spezialisierte Thema des eigenen Referates und der Hausarbeit beschränkt. Die persönliche Einbeziehung bewirkt bei vielen Studierenden eine höhere Motivation und führt letztendlich zu einer stärkeren inhaltlichen Auseinandersetzung.

Vor Beginn des eigentlichen ”krisenspiel” werden in vorbereitenden Sitzungen verschiedene theoretische Ansätze Internationaler Beziehungen vorgestellt und diskutiert, die jeweils unterschiedliche Aspekte politischen Handelns betonen. Dabei werden sowohl Wechselwirkungen zwischen Innen- und Außenpolitik bzw. Wirtschafts- und Außenpolitik thematisiert, als auch Theorien der Konfliktforschung. Zu den Veranstaltungen werden Experten der ausgewählten Krisenregion eingeladen.

Das Spiel selbst findet an einem Wochenende in Klausur ausserhalb Berlins statt. Für den Charakter des ”krisenspiel” ist es entscheidend, einen geschlossenen Rahmen zu schaffen, damit die Teilnehmenden sich wirklich mit den gespielten Akteuren identifizieren und auf die Verhandlungssituation konzentrieren können. Ziele des Projekts

Studienangebote zu internationalen Beziehungen und Aussenpolitik, internationalen Krisengebieten und Interessenkonflikten sind fester Bestandteil der Lehrpläne deutscher Universitäten. Simulationsspiele, die Handlungsabläufe der großen Politik transparenter und plastischer gestalten, sind hingegen selten. Die Möglichkeit, dadurch Theorie und Praxis zu verknüpfen, kam bislang zu kurz.

Studieren bedeutet in der Regel die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Gedachten anderer, in schriftlicher wie in mündlicher Form. Im ”krisenspiel” selbst soll das theoretisch Mögliche konkret und praktisch erlebt werden, die kontemplative Distanz zur Theorie soll einmal dem Spass an der Sache weichen und eine kritische Beurteilung des eigenen Handelns ex post ermöglichen.

Die MitspielerInnen des ”krisenspiel” sollen sich mit Geschichte und (Macht-) Interessen in der vorgegebenen Krisenregion befassen, dann aber, anstatt Politik zu analysieren, selbst in der Rolle eines politischen Entscheidungsträgers handeln und daraus neue Perspektiven gewinnen. Das ”krisenspiel” soll schließlich als soziales Ereignis eine Abwechslung zum mitunter nüchternen Alltag des Studiums bieten. Intensiver Austausch und Diskussion können sich bei dieser Seminarform in einer kreativen und persönlichen Atmosphäre entwickeln.

1. Krisenspiel: Zentralasien 1995

Vom 16.-18. Juni 1995 haben wir im Rahmen eines Wochenendseminars in den Räumlichkeiten der Europäischen Akademie Wartin (dem Schloß von Prof. Mengel) unser Planspiel-Konzept zum ersten Mal durchgeführt. Krisengebiet war dabei Zentralasien, teilgenommen haben etwa 40 Studenten verschiedener Universitäten und Fachrichtungen, mehrheitlich jedoch OSIaner.

Finanziert wurde unser Projekt für die Vorbereitung durch die Tutorenstelle und einen (bescheidenen) Sachmitteletat durch die Universität. Für die Durchführung erhielten wir eine großzügige Unterstützung finanzieller Art von der Landeszentrale für politische Bildung (Land Berlin), von der Europäischen Akademie Schloß Wartin, die uns die Räumlichkeiten freundlicherweise zum Selbstkostenpreis zur Verfügung stellten und bei der Spielvorbereitung halfen, sowie Sachmittelsponsoring von Peter Andreck, Jana, Bea und Olli (Danke!).

Der Erfolg des Spiels war für uns überraschend: Obwohl wir aufgrund personeller Unterbesetzung organisatorisch nicht alles klappte, lief das Spiel - vielleicht aufgrund gründlicher konzeptioneller Vorarbeit - fast von alleine, auch wenn der vorgesehene Zeitplan schon aufgrund der Verspätung des Busses Makulatur war. Es zeigte sich während des Spiels auch, daß viele konzeptionelle Ideen, die wir entwickelt haben, teilweise, weil keine schriftlich fixierten Spielregeln existierten, teilweise, weil einzelne Gruppen personell überfordert waren, sich nicht durchführen ließen. Klar ist, daß das Spiel wieder stattfinden soll, unklar ist bislang allein, ob das Spiel am Fachbereich (als Sonderveranstaltung) institutionalisiert werden kann. Vorerst hat die PT-Komission der FU eine Stelle für ein Semester für unser Projekt verlängert, damit das Konzept mit den Erfahrungen aus dem Zentralasien-Krisenspiel weiterentwickelt werden kann:

2. Krisenspiel: Sudan 1996

Vom 2. -5. Mai 1996 fand dan nunmehr zweite "krisenspiel" statt. Wieder in einem Schloß in der Uckermark, diesmal allerdings in 17291 Kröchlendorf , wo wir diesmal auch übernachten konnten. Durch die Zusammenarbeit mit dem Verein für politisches Handeln e.V. (VFH) kamen die Teilnehmer diesmal aus verschiedensten Fachrichtungen und aus dem gesamten Bundesgebiet, die Hälfte etwa aus Berlin.

Das behandelte Krisengebiet war der Sudan und seine Nachbarstaaten: Das islamistische Regime in Khartoum ist mit nahezu allen Nachbarstaaten zerstritten. Diese werfen dem Sudan die Unterstützung meist fundamentalistischer, bewaffneter Oppositionsgruppen vor. Die diplomatischen Verbindungen zu Uganda sind abgebrochen; vom Westen kaum wahrgenommene Gemetzel an der gemeinsamen Grenze kosteten in den letzten Monaten Hunderte Todesopfer. Ein offener Krieg ist bisher zwar ausgeblieben, erscheint aber nach den neuesten Kriegsdrohungen des Ugandischen Präsidenten Museveni möglich. Spätestens nach dem mutmaßlich von sudanesischen Agenten verübten verübten Attentat auf den ägyptischen Präsidenten Mubarak sind auch die sudanesisch- ägyptischen Beziehungen zum Zerreißen gespannt. Der Sudan destabilisiert den Nil- Nachbarn durch die Unterstützung islamistischer Rebellen. Das gleiche "Mittel" wenden die sudanesischen Machthaber auch an, um den jungen Staat Eritrea, Nachber im Süden, zu unterwandern. Faustpfand bilden dabei 500.000 eritreische Flüchtlinge, die in sudanesischen Camps auf ihre Rückkehr islamistisch "vorbereitet" werden. Der Sudan arbeitet mit dem Iran und teilweise mit Lybien, in letzter Zeit auch mit dem Irak zusammen. Diese Staaten unterstützen das Land militärisch im Kampf gegen die demokratische Opposition und gegen die christlich- animistische Bevölkerungsmehrheit im Südsudan. Die größte Guerillagruppe des Südens, die SPLA, wird von den Nachbarn Sudans und den USA unterstützt.

Es zeigte sich, daß die Region und das Szenario, das wir entwickelt haben, aufgrund der Realitätsnähe eine stärkere Dynamik entfalten konnte als die Region Zentralasien. Viele der Fehler im Aufbau des letzten Spiels konnten vermieden werden, einige wiederholten sich bedauerlicherweise. Insgesamt verlief das Spiel im Vergleich zum letzten jedoch, als sei "eine neue Prozessorgeneration" eingebaut gewesen: In vergleichbarar Zeit wurden etwa anderthalb mal soviele Spielzüge ausgehandelt, bearbeitet und veröffentlicht wie beim Zentralasien-Krisenspiel.

3. Krisenspiel: Afghanistan 1997

Vom 23. - 25. Mai 1997 fand das dritte "krisenspiel" auf der Wasserburg Thurow (Mecklenburg-Vorpommern) statt.

Bericht wird nachgereicht.

4. Krisenspiel: Nord/Sü:d-Korea 1998

Vom . - . Mai 1998 fand das bereits vierte "krisenspiel" auf Schloß Uebigau (Brandenburg / Sachsen) statt.

Bericht wird nachgereicht.

5. Krisenspiel: Naher Osten 1999

Vom 29. - 31. Mai 1999 findet das diesjährige "krisenspiel" auf statt.

Bericht wird nachgereicht.

6. Krisenspiel: Kashmir 2000

Vom . - . Mai 2000 fand das bereits vierte "krisenspiel" auf Schloß Uebigau (Brandenburg / Sachsen) statt.

Bericht wird nachgereicht.

7. Krisenspiel: Naher Osten 2001

Vom . - . Mai 2001 fand das bereits vierte "krisenspiel" auf Schloß Uebigau (Brandenburg / Sachsen) statt.

Bericht wird nachgereicht.

8. Krisenspiel: Somalia 2002

Vom . - . Mai 2002 fand das bereits vierte "krisenspiel" auf Schloß Uebigau (Brandenburg / Sachsen) statt.

Bericht wird nachgereicht.

9. Krisenspiel: Kaukasus 2003

Vom . - . Mai 2003 fand das bereits vierte "krisenspiel" auf Schloß Uebigau (Brandenburg / Sachsen) statt.

Bericht wird nachgereicht.

10. Krisenspiel: Kolumbien 2004

Vom 23. Juni - 25. Juni 2004 fand das bereits vierte "krisenspiel" in Kreisau (Brandenburg) statt.

Bericht wird nachgereicht.

11. Krisenspiel: Sudan 2005

Vom . - . Mai 2005 fand das bereits vierte "krisenspiel" auf Schloß Uebigau (Brandenburg / Sachsen) statt.

Bericht wird nachgereicht.

12. Krisenspiel: Myanmar 2006

Vom . - . Mai 2006 fand das bereits vierte "krisenspiel" auf Schloß Uebigau (Brandenburg / Sachsen) statt.

Bericht wird nachgereicht.

13. Krisenspiel: Somalia 2007

Vom . - . Mai 2007 fand das bereits vierte "krisenspiel" auf Schloß Uebigau (Brandenburg / Sachsen) statt.

Bericht wird nachgereicht.

14. Krisenspiel: Libanon 2008

Vom . - . Mai 2008 fand das bereits vierte "krisenspiel" auf Schloß Uebigau (Brandenburg / Sachsen) statt.

Bericht wird nachgereicht.

15. Krisenspiel: Kaukasus 2009

Vom 03.September - 05. September 2009 fand das vierte "krisenspiel" im Haus Kreisau (Berlin-Kladow) statt.

Bericht wird nachgereicht.

Macher*innen:

Erstes Projekttutorium 1994/1995:
Sebastian Bickerich, Martin Chan, Juri Maier(als Tutor)
Teilnehmer des zweiten Projekttutoriums 1995/1996:
Patrick Berg, Sebastian Bickerich(als Tutor), Corinna Fischer, Boris Karkowski, Juri Maier, Sebastian Petrich, Corinna Richard, Simon Raiser, Tobias Schäfer, Björn Warkalla u.a.
Wissenschaftliche Begleitung:
seit 2011: Prof. Sven Chojnacki